Veröffentlicht in der International Paper Board Industry, Februar 2024

Von der Rollenbahn zum vollautomatischen Lager auf Kunststoffkette, bis hin zu Inhouse-Lager und Hochregallager-Lösungen auf geringem Footprint. MINDA nimmt Sie mit auf eine kleine Zeitreise der Entwicklungsgeschichte der Intralogistik und legt einen besonderen Fokus darauf, warum erst aus dem perfekten Zusammenspiel von Vorzone und Lagerlösung im Wellpappenwerk volle Effizienz durch weniger Schnittstellen erreicht wird.

Das ist ein Hochregallager.
Hochregallager

MINDAs Historie der Fördertechnik

Seit der Gründung von MINDA im Jahr 1979 kamen Rollenbahnen für intralogistische Transportwege zum Einsatz. So wurden in den ersten Jahren auch Lagerlösungen, zum Beispiel als Zwischenlager auf Rollenbahn, realisiert. Nach einem Übergang über die Stahlscharnierbandkette fand im Jahr 1999 der Wechsel zur Kunststoffkette statt. Mit der Entwicklung des Kunststoffkettenförderers für die Wellpappenindustrie hat MINDA im gleichen Jahr den intralogistischen Transport revolutioniert.

Durch den besonders schonenden Materialtransport auf der Kunststoffkette wurde der Sheet Walk Effekt vermieden und zusätzlich ein bedeutend höheres Maß an Sicherheit für den Bediener geschaffen. Direkt nach der Einführung des Kunststoffkettenförderers hat MINDA mit dem Millenium das erste Zwischenlager auf Kunststoffketten, ausgeführt als Flächenlager, in Betrieb genommen.

Der Anspruch an die Intralogistik ist stetig mit der Weiterentwicklung der Produktionskapazitäten in den Wellpappenwerken gewachsen. Somit wurden Lagerlösungen in mehreren Ebenen erforderlich.

Das erste mehretagige Zwischenlager (Flächenlager, was auf mehrere Etagen aufgeteilt wird), in der Ausführung als mehr-Ebenen-Lager, wurde 2002 von MINDA installiert.

In der Konsequenz, mehr Flexibilität für Produktionskapazitäten durch Lagerfläche zu schaffen, hat MINDA seine Lagerlösungen erweitert, um diese insbesondere auch in bestehende Werkshallen einzubringen. Damit wurde den kosteneffizienten Einlagerungsstrategien des Kunden begegnet, mehr Lagerkapazität in der Höhe auf geringerem Footprint zu generieren, statt mehr Kapazität in der Grundfläche zu schaffen.

Mit der ersten Inhouse-Lager Installation (Lagerlösung mit Regalsystem, pro Gasse kommt ein Regalbediengerät zum Einsatz, Integration in bestehende Bauweise möglich) im Jahr 2016, wurde mehr Lagerkapazität auf geringerem Footprint als bei einem klassischen Flächenlager geschaffen. MINDAs erstes Inhouse-Lager wurde für palettenlose Halbfertigware konzipiert.

Nach vielfältigen Hochregallageranbindungen hat MINDA seine erste Komplettinstallation eines Hochregallagers (Lagerlösung mit Regalsystem, pro Gasse kommt ein Regalbediengerät zum Einsatz, in Silobauweise stellt das Regal die tragende Unterkonstruktion für Dach und Fassade dar) 2019 in Betrieb genommen. Dieses Lager wurde für Fertigware und Hilfsmaterialen – wie Leerpaletten und Deckpaletten konzipiert. Mit der ersten eigenen Installation eines Hochregallagers stellte MINDA sich als Komplettanbieter auf.

Durch die letzten Schritte, die Ausführung eines Zwischenlagers als Inhouse- oder Hochregallager vorzunehmen, wird kundenseitig zusätzliche Prozesssicherheit gewährleistet. Bei kurzfristigen Umdisponierungen in Fertigungsabläufen kann mit diesen Lagerlösungen hochflexibel reagiert werden.

Während dieser historischen Entwicklung, nahm der Fokus auf die Weiterentwicklung der Software rund um automatisierte intralogistische Lösungen stetig zu. Musste früher der Bediener die Steuerung der Stapel planerisch übernehmen, entwickelte MINDA Anfang der 1990er Jahre das erste Werk mit automatisiert gesteuertem Materialfluss per Overhead Control (OC). Mit der Weiterentwicklung des OC zum MINDA Control System (MCS), sind sämtliche intralogistischen Lösungen mit einer intelligent automatisierten Steuerung versehen. MINDAs Software MoveIT wurde versionsweise an die jeweils neuen Entwicklungsstufen angepasst.

Damit erhält der Kunde bei MINDA als Komplettanbieter mit einem festen Ansprechpartner für die gesamte Intralogistik im Werk alle Komponenten aus einer Hand.

MINDA Control System

Mit dem MINDA Control System (MCS) werden alle intralogistischen Komponenten im Wellpappenwerk mit einer hauseigenen, intelligenten Steuerung versehen.

Das bereits in Inhouse-Lagern bewährt eingesetzte System wurde 2017 als nächster logischer Schritt auch für Hochregallagerlösungen weiterentwickelt und stetig optimiert. Damit greift das am Markt etablierte MCS-System für alle Lagerlösungen aus dem Hause MINDA.

Das MCS stellt die zentrale Einheit in der Softwarestruktur zur Verwaltung dar. Es sorgt für eine reibungslose Kommunikation aller Komponenten: Dabei nimmt das System einen Auftrag vom übergeordneten Host (einem ERP- oder Warenwirtschaftssystem) als Control-System des Kunden entgegen, verwaltet diesen in einer Datenbank und gibt ihn nach entsprechender Optimierung zur Steuerung an die angebundene Fördertechnik weiter.

Das MCS bietet jederzeit eine Echtzeitvisualisierung und Bedienmöglichkeit der jeweiligen Intralogistikanlage.

Warehouse Management

Das Anforderungsprofil an die automatisierte Steuerung eines Hochregallagers ist – beispielsweise durch Umlagerstrategien – sehr viel komplexer als an einzelne intralogistische Komponenten.

Durch die stetig wachsenden Leistungen und Anforderungen an intralogistische Prozesse, wie in einem Hochregallager, wird heutzutage wesentlich mehr verlangt als nur die Verwaltung und Organisation des Lagers. Die Effizienz einer vollautomatisierten Lösung wird erst dann voll ausgeschöpft, wenn auch das intralogistische System rund um das Hochregallager optimal angebunden ist.

Am Beispiel eines Hochregallagers lässt sich besonders gut nachzeichnen, wie sich Effizienz in Bezug auf Leistungssteigerung über das komplette Wellpappenwerk hinweg optimieren lässt. Wenn alle intralogistischen Komponenten ohne Schnittstelle aus einer Hand kommen, ist eine durchgängige Visualisierung vorhanden und das Bedienen und Beobachten wird vereinfacht. Damit ist auch ein Hochregallager keine Black Box mehr.

Zusammenspiel von Hochregallager und Vorzone im Fokus

Bei einem vollautomatischen Hochregallagersystem rückt die Vorzone sehr stark in den Vordergrund, da erst das perfekte Zusammenspiel von Zuführung und Abtransport gemeinsam mit dem Lager die größtmögliche Effizienz ergibt.

Die Vorzone in Verbindung mit dem MINDA Control System eines Hochregallagers beschreibt den Bereich zur Bereitstellung für sämtliche Ein- und Auslagervorgänge. Diese muss sehr sorgfältig geplant werden, da bereits hier die Leistungsfähigkeit des Hochregallagers bestimmt wird.

Die Vorbereitung für die Einlagerung in das Hochregallager muss fachoptimiert erfolgen, damit Folgeprozesse (wie Weiterverarbeitung oder Versand) mit ausreichender Leistung versorgt werden. MINDA reduziert bereits im Vorfeld Umlagerungsprozesse und prognostiziert frühzeitig Gassenverteilung, Lagerzonen und Auftragsreihenfolgen und optimiert das Hochregallager dadurch fortlaufend.

Auch beim Abtransport aus dem Lager werden die Blöcke in der Vorzone für die Verarbeitungsmaschinen oder den Versand optimiert zusammengestellt, um die Leistungsfähigkeit zu steigern.

Damit plant MINDA schon viel früher die optimierten Ein- und Auslagervorgänge und legt hier einen besonderen Fokus, um die größtmögliche Leistung für den Kunden durch das komplette intralogistische System einer Anlage zu generieren.

Mit einer von der restlichen Intralogistik entkoppelten Lagerlösung, welche mittels Schnittstellen angebunden wird, fehlt diese Leistungssteigerung über die komplette Anlage.

Erst wenn der Bereich rund um Zuführung und Abtransport perfekt mit dem Hochregallager harmoniert, werden die optimalen Eigenschaften wie Leistung, Füllgrad und Verteilung im Regal erreicht, welche auschlaggebend sind, um den heutigen Anforderungen in der Logistik gerecht zu werden.

Leistungssteigerung über das komplette Wellpappenwerk

Bei MINDA als Komplettanbieter erhalten Sie Lagerlösungen wie Hochregallager, Inhouse Lager und Flächenlager, sowie die komplette Intralogistik in Zuführung und Abtransport aus einer Hand.

Der gesamte Prozess gestaltet sich für den Kunden sehr viel schlanker, da ein fester Ansprechpartner für den kompletten Ablauf verantwortlich ist: Startend bei der Anfrage, über die Projektierungszeit der Schnittstellenklärung, der anschließenden Projektabwicklung und der später laufenden Produktion.

Mit MINDA haben Sie jederzeit alles im Überblick: Vom Papierrollentransport, dem Abtransport hinter der Wellpappenerzeugungsanlage, über die Maschinenanbindungen und –peripherie, sowie den Fertigwarentransport bis zur Versanddisposition. MINDA optimiert Ihre Anlagen im Zusammenspiel aus Lagerfläche und intralogistischen Transportwegen ganzheitlich, um das Potential voll auszuschöpfen.